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Wotan







Wotan (Wodan/Odin) ist der oberste Gott der Asen. Einer seiner Beinamen lautet Allvater und er gilt als Vater aller Götter. Energetisch ähnelt er dem Frey, der ja auch ein alter Sonnengott ist und dessen Platz von Wotan eingenommen wurde und genau wie Frey ist Wotan dem „holden Geschlecht“ nicht abgeneigt, er hat sogar mehrere Göttinnen beglückt, obwohl Frigg als sein einziges Eheweib gilt.
Wotan selber war ursprünglich ein Sturmgott (Wode), sein Name leitete sich von „wüten“ ab. Er verschmolz dann später mit dem eingewanderten Odin, der ja, wie schon erwähnt, den alten obersten Gott ablöste. Wotan gilt als oberster Schamane, da er mit der Runenerwerbung und dem berauschenden Skaldenmet in Verbindung gebracht wird. Während seiner schamanischen Initiation, in der er "neun lange Nächte" lang am Weltenbaum hing, erfuhr er das Geheimnis der Runen. Die längsten Nächte sind auf der nördlichen Halbkugel übrigens die 4 Nächte vor der Wintersonnenwende, die Wintersonnenwende selber und die 4 Nächte nach der Wintersonnenwende. Diese sind auch als Raun-Nächte bekannt ...
Aber nicht nur durch seine schamanische Initiation bekam er magisches Wissen. Von Freyja lernte er die Kunst des Seidhr, die in alten Zeiten eher eine Domäne der Frauen war, während die Männer sich mehr auf den Galdr-Zauber konzentrierten, bei dem Zauberzeichen (Stabrunen-Runenstäbe), Worte und Gesänge eine große Rolle spielen.
Wotan ist auch als Gestaltwandler bekannt. Als solcher nimmt er die Gestalt eines Adlers an, aber auch der Wolf und sogar der Rabe dient ihm mitunter als „Transportmittel“. Oft wird er von diesen Tieren begleitet. Außerdem besitzt er noch das achtbeinige Ross Sleipnir, auf welchem er reitet.
Wotan teilt sich mit Freyja die Toten, die auf dem Schlachtfeld gefallen sind und diese toten Krieger hausen nach ihrem Tod dann in Walhalla, dem Wohnsitz Wotans. Wotan führt auch, nach altem Glauben, das „wütende Heer“ an, welches während der Rauhnächte über den Himmel braust, manche sagen aber auch, es wäre die Perchta, die dieses Heer leitet.
Um allumfassende Weisheit zu erwerben opferte Wotan sein rechtes Auge und erhielt dafür die Erlaubnis aus Mimirs Brunn zu trinken. Man sollte es allerdings bei einer Begegnung mit Wotan vermeiden, ihn auf sein fehlendes Auge anzusprechen.
Wotan hat etwas sehr Gewitztes, Trickreiches an sich, mit dem es ihm immer wieder gelingt, sich aus ausweglos erscheinenden Situationen zu retten, er ist das, was man als Schlitzohr bezeichnet.
Manchmal escheint er als alter Mann in einem dunklen Umhang. Dann trägt er einen Schlapphut, den er so tief ins Gesicht zieht, dass man nicht sieht, dass ihm ein Auge fehlt.
Wotan zu Ehren wurden früher oft Pferde geopfert, auch Menschenopfer meinte man dem Gott darbringen zu müssen. So wurden die überlebenden Römer, die den germanischen Stämmen unter Arminius nach ihrer Niederlage im Teutoburger Wald in die Hände fielen an den Bäumen aufgehängt, als Opfer an Wotan.
Wotans heiliger Tag ist der Mittwoch (engl. Wednesday), seine Attribute sind der Ring Draupnir und der Ger Gungnir, auch das glücksbringende Hufeisen ist ein Symbol Wotans. Seine Pflanzen sind die Esche, der Schachtelhalm und die Alraune.



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