Varunas Homepage




  (Seminare und Einzelsitzungen)

Freyja







Freyja ist die Tochter der Gottheit Nerthus/Njörd. Sie war Priesterin bei den Wanen und lehrte die Asen den wanischen Zauber, die Seidkunst. Dadurch ist sie auch die Schützerin der Völven, der weisen Frauen. Freyja besitzt, genau wie die Frigga, ein Falkengewand, mit dem sie fliegen kann. Das Fliegen ist eine Fähigkeit der Schamaninnen und hier zeigt sich der schamanische Charakter der Freyja. Auch ist Freyja die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, da sie den Mond und seine Phasen (Mardöll = meeranschwellend / Vollmond, Hörn = Horn / abnehmender Mond, Syr = Sau / Schwarzmond, Gefn (Gefion) = die Gebende / Neumond), sowie die fruchtbare Erde symbolisiert. Freyja verkörpert aber auch die Erde, in die die Toten zurückkehren und ist somit auch die dunkle, allesverschlingende Totengöttin. Als diese hat sie auch Wissen um die Schicksale der Menschen, genauso wie Frigga, mit der sie oft verwechselt wird. Freyja ist auch die Göttin der sexuellen Extase, auf deren Höhepunkt man das Göttliche selber erfährt.
Bei den Wanen war Freyja mit ihrem Zwillingsbruder Frey vermählt und vereinigte sich mit ihm, wie es in vielen Sagen von der Göttin und ihrem Gefährten beschrieben wird. Als Freyja als Geisel zu den Asen kam, konnten diese aber die, ihrer Meinung nach unmoralische, Sitte nicht dulden und gaben sie einem Mann namens Odur (Od) zur Frau, mit dem sie eine Tochter Hnoss (Kleinod) oder Gesimide (Geschmeide) hat. Dieser Odur ist wahrscheinlich mit Odin (Wotan) identisch und hieraus wird auch verständlich, warum Freyja oft mit Frigga verwechselt wird. Auch ein anderer Umstand könnte dazu geführt haben, dass Freyja als Gattin des Wotan angesehen wird. Freyja ist Königin der Walküren (geflügelte Wesenheiten der "alten Ordnung", die wie die Nornen über Leben und Tod bestimmen) und als dieser steht ihr auch die erste Wahl unter den gefallenen Kriegern zu, die andere Hälfte bekommt Wotan.
Ein weiterer Name Freyjas ist Groa, als diese ist sie Swipdags (Freys) Mutter.
Das Standbild der Freyja sah bei den alten Sachsen folgendermaßen aus: Oben herum war sie gerüstet wie ein Krieger, trug dazu aber einen langen Frauenrock. In der rechten Hand hielt sie ein gezogenes Schwert, in der linken einen großen Streitbogen. Auf dem Kopf trug sie einen Helm. Ihre Füße bedeckten Schnabelschuhe.
In Magdeburg stand eine Statue der Freyja, die von Fremden dorthin gebracht worden war. Sie stand unbekleidet auf einem Wagen, der von zwei Schwänen und einer Taube gezogen wurde. Um die Schläfe hatte sie einen Myrtenkranz gebunden und vor der Brust trug sie eine Fackel. In der rechten Hand hielt sie die Erdkugel, in der Linken drei goldene Äpfel. Hinter ihr standen drei unverschleierte Mädchen, mit ineinander geschlungenen Händen, die ebenfalls jede einen Apfel in der Hand hielten.
Freyjas Wochentag ist der Freitag. Ihre Attribute sind, neben dem Federngewand (mit dem sie fliegen kann), der Wagen, der von einem Kater und einer Katze (Silberbart und Goldpfote) gezogen wird, der Mond, der Halsschmuck Brisingamen und der Eber Hildiswein, auf dem sie mitunter reitet.
Der Freyja geweihte Pflanzen sind der Frauenmantel, das Gänseblümchen, die Linde und die Mistel. Ihre Farbe ist Rot.
Als Opfergaben bevorzugt sie schwere, sinnliche Duftwasser, das Abbrennen von Hanf, Äpfel, Honig, Blumen und Bernstein, der auch "Träne der Freyja" genannt wird.



© Varuna Holzapfel 2009.